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Favoritensterben bei der 4. ADAC-Rallye "Rund um die Veste":

Sieg für Norbert und Susanna Moufang – Lokalmatadoren Stoschek/Wagner auf Platz drei

(gpp) – Mit einem Sieg des hessischen Rallye-Ehepaares Norbert und Susanna Moufang (Nidda) endete die 4. Rallye "Rund um die Veste" des AMC Coburg. Die dreifachen und amtierenden Deutschen Rallye-Challenge-Gewinner hatten mit ihrem verbesserten Opel Kadett C nach zwei Rallyetagen und vierzehn äußerst anspruchsvollen Wertungsprüfungen insgesamt 57 Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierten Helmut Hübl/Olaf Zettelmeier (beide Hengersberg) und deren Mitsubishi Lancer EVO VI heraus gefahren. Hinter diesen Gewinnern der Fahrzeuge der seriennahen Gruppe N kamen die vom Brose-Motorsport-Team gemeldeten Lokalmatadoren Maximilian Stoschek/Klaus Wagner (beide Coburg) auf Gesamtrang drei und dem zweiten Platz in der Gruppe ins Ziel und feierten mit ihrem Mitsubishi Lancer EVO III bei der "Veste-Rallye" ihren bislang größten Erfolg. Einen Klassen- und Gruppensieg feierte auch der mit der Startnummer eins ins Rennen gegangene Brose-Chef Michael Stoschek mit seinem prominenten Beifahrer, dem amtierenden Oberbürgermeister der Stadt Coburg, Norbert Kastner im historischen Porsche 911 2,5 l, der bereits 1972 bei der Rallye Monte Carlo erfolgreich zum Einsatz kam.

Eine riesige Zuschauerkulisse verabschiedete die insgesamt 54 Teilnehmer dieses dritten Laufes zur Deutschen Rallye-Challenge, immerhin der zweiten Bundesliga des deutschen Rallyesports, am Freitagabend vor dem Stadtcafé in der Coburger Mohrenstraße. Bei besten Witterungsbedingungen absolvierten die Teams noch am Freitagabend zum ersten Mal die lange Wertungsprüfung "Hetschbach" und den ersten der insgesamt drei Durchgänge in der ehemaligen Coburger BGS-Kaserne. In Führung lagen nach diesen beiden Auftaktprüfungen die Vorjahressieger Markus Moufang und Hartmut Walch (Nidda/Heringen) im BMW M 3, 1,8 Sekunden vor Moufang/Moufang im Opel Kadett C und dem zweiten BMW M 3-Team Michael Pfeifer/Michael Bayer (Dietzhölztal/Hollfeld), die lediglich weitere drei Zehntel-Sekunden langsamer waren. Stoschek/Wagner waren zu diesem Zeitpunkt Gesamtsechste und Stoschek/Kastner rangierten mit ihrem historischen Porsche 911 2,5 l auf Gesamtplatz 13.

Am frühen Samstagmorgen kam dann bereits in der Wertungsprüfung vier, dem zweiten Durchgang "Hetschbach" das vorzeitige Aus für die Vorjahressieger, die nach einem Bruch einer Antriebswelle in einen Graben rutschten und sich dabei an einem Wasserdurchlaß das rechte Hinterrad abrissen. Auf den folgenden, teilweise total verregneten Wertungsprüfungen gab es nun einen spannenden Schlagabtausch zwischen dem verbliebenen BMW M 3-Team Pfeifer/Bayer und dem Kadett-Team Moufang/Moufang. Beide fuhren die jeweils schnellsten Wertungsprüfungszeiten und wechselten sich in der Führungsarbeit kontinuierlich ab, in die aber vor allem während des Regens auch die schnellen Niederbayern Hübl/Zettelmeier mit ihrem allradgetriebenen, aber seriennahen Mitsubishi Lancer EVO VI eingriffen. Und auch Maximilian Stoschek nutzte die Chance des Traktionsvorteils seines Mitsubishi Lancer EVO III, um sich im Regen, an seinen Gegnern im Klassement vorbei, nach vorne zu arbeiten.

Nach der mittäglichen Pause im Coburger Brose-Werk lagen Pfeifer/Bayer, nachdem die ersten Regengüsse abgeklungen waren, mit ihrem BMW M 3 mit sechzehn Sekunden in Führung, doch Moufang/Moufang verkürzten ihren Rückstand im dritten Durchgang "Hetschbach" um fünf Sekunden und bliesen nach eigener Aussage zu einer "aussichtsreichen Schlussattacke", die enorm viel Spannung versprach. Doch nun mischte sich erneut Petrus in das Rallyegeschehen ein und schickte pünktlich zum Startschuss der Wertungsprüfung elf "Oberwohlsbach" sintflutartigen Regen. Obwohl die beiden Führungsteams mit den falschen Reifen am WP-Start standen, war das Team Moufang/Moufang in diesem Durchgang lediglich rund eine Minute länger unterwegs als im trockenen Durchgang des Vormittages, behielt aber die Nerven und seinen Opel Kadett C auf der Straße. Nicht so ihre Konkurrenten Pfeifer/Bayer, die mit ihrem BMW M 3 von der Strecke abkamen und nur mit großem Zeitverlust geborgen werden konnten.

Damit war der Weg für die Vorjahres-Zweiten frei zu ihrem ersten Sieg bei der 4. ADAC-Rallye "Rund um die Veste" und der damit verbundenen vollen Punktzahl für die Deutsche Rallye-Challenge.

Eine fast genauso große Zuschauerzahl und ein großes Medieninteresse gab es dann erneut zum Zieleinlauf der verbliebenen 39 Teams am Samstagabend vor dem Stadtcafé in der Coburger Mohrenstraße, wobei neben den Gesamtsiegern Norbert und Susanna Moufang vor allem die beiden Lokalmatadoren vom Brose Motorsport-Team im Mittelpunkt des Interesses standen. Coburgs Oberbürgermeister Norbert Kastner dementierte in diesem Zusammenhang eine mögliche Motorsport-Karriere, wenngleich "wir während der vergangenen beiden Tage in dem historischen Porsche jede Menge Fahrspaß hatten!".

Die sogenannte ´kleine Veste-Rallye 200`, die am Samstagnachmittag über sechs Wertungsprüfungen führte, gewannen die amtierenden Bayerischen Rallyemeister Roland Macht und Klaus Rossdeutscher (Gefrees/Hof) auf Ford Escort RS Cosworth vor Bernd Michel/Ina Pfeifer (Naila/Dietzhölztal) auf Opel Astra 16V und Reinhard Honke/Mario Nitsche (Himmelkron/Hollfeld) ebenfalls auf Ford Escort RS Cosworth. Die Kemmerner VW-Polo-Piloten Herbert Dorsch/Karola Ackermann brachten ihren VW Polo in ihrer Klasse auf Rang fünf und das Eberner/Königsberger Mixed-Team Olaf Hegen/Alexandra Kaiser kam mit seinem VW Golf in ihrer Klasse auf Platz neun. Von den hier gestarteten 50 Teams erreichten 35 das Ziel in Wertung.

Gerd Plietsch

ERGEBNISSE 4. ADAC-Rallye "Rund um die Veste" Rallye-Challenge-Lauf

Gesamtwertung: 1. Norbert und Susanna Moufang (Nidda) Opel Kadett C, 59:27,5 min.; 2. Helmut Hübl/Olaf Zettelmeier (beide Hengersberg) Mitsubishi Lancer EVO VI, 57,6 sec. zur.; 3. Maximilian Stoschek/Klaus Wagner (beide Coburg) Mitsubishi Lancer EVO III, 2:26,7 min. zur.; 4. Holger Knöbel/Manfred Klemm (Rheda Wiedenbrück/Salzkotten) VW Polo, 3:26,0 min. zur.; 5. Alfons Wolfrum/Jürgen Mitlmeier (Tirschenreuth/Friedenfels) Ford Sierra Cosworth, 3:35,7 min. zur.; 6. Stefan Burg/Roger Feierabend (Bretzfeld/Ilsfeld) Peugeot 309 GTI, 3:43,4 min. zur.; 7. Niklas Birr/Michael Schwendy (Zossen/Wünsdorf) Citroen Saxo VTS, 3:49,8 min. zur.; 8. "V-Man"/Joern Limbach (Regensburg/Hüttigweiler) VW Polo GTI 16V, 4:01,1 min. zur.; 9. Tina Grewe/Tanja Geilhausen (Warstein/Windeck) VW Polo, 4:14,2 min. zur.; 10. Wolfram Gomolak/Karlheinz Knaus (Waldböckelheim/Oestringen-Odenheim) Mitsubishi Lancer EVO III, 4:19,9 min. zur.; 17. Michael Stoschek/Norbert Kastner (beide Coburg) Porsche 911 2,5 l;

ERGEBNISSE 4. ADAC-Rallye "Rund um die Veste" Rallye 200

Gesamtwertung: 1. Roland Macht/Klaus Rossdeutscher (Gefrees/Hof) Ford Escort RS Cosworth, 20:49,9 min.; 2. Bernd Michel/Ina Pfeifer (Naíla/Dietzhölztal) Opel Astra GSI 16V, 28,5 sec. zur.; 3. Reinhard Honke/Mario Nitsche (Himmelkron/Hollfeld) Ford Escort RS Cosworth, 29,5 sec. zur.; 4. Klaus Mohr/Michaela Frenzel (Heringen/Rotenburg) Opel Ascona B, 1:22,3 min. zur.; 5. Manfred Pflügl/Thomas Botzler (Aufroth/Straubing) Subaru Impreza, 1:36,4 min. zur.; 6. Markus und Werner Fahrner (beide Waiblingen) Opel Kadett C, 1:39,1 min. zur.; 7. Siegfried und Petra Damm (beide Ulm), 1:39,7 min. zur.; 8. Herbert Dorsch/Karola Ackermann (beide Kemmern) beide VW Polo, 1:43,6 min. zur.; 9. Volker Maul/Uwe Wagner (beide Rotenburg/Fulda), 1:47,0 min. zur.; 10. Helmut Hodel/Wolfgang Plank (Hof/Döhlau), 1:53,4 min. zur.; 11. Olaf Hegen/Alexandra Kaiser (Ebern/Königsberg) alle VW Golf GTI, 2:00,0 min. zur.

gerd plietsch presse


 
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