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- Nennliste wird am 08.06. veröffentlicht - Gesamtstrecke 455,71 km/ davon 11 WP's 131,72 km (A-79%/S-21%)


S. Wagner/G. Winter gewinnen die Hirter Rallye St. Veit

++ Ein Sieger, der eigentlich schon geschlagen war ++ Vierter Sieg in Folge, das riecht nach Titelverteitigung ++ Hermann Neubauer weiter im Pech ++

Mit dem vierten Staatsmeisterschaftslauf des Jahres in St. Veit ging die wohl verrückteste Rallye des bisherigen Jahres über die Bühne. Und das will was heißen, wenn man bedenkt, dass der Lauf in Hartberg vor drei Wochen nach 130 SP-Kilometern nur um eine einzige Zehntelsekunde zugunsten von Simon Wagner entschieden worden ist. Nach der Ausgabe in St. Veit und Simon Wagner viertem Sieg in Serie bleibt nur die Erkenntnis: Der Staatsmeister gewinnt selbst Rallyes, die er eigentlich schon verloren hat.

Fünf Sonderprüfungen lang gab es das, was zu erwarten war: ein Sekundenduell zwischen Simon Wagner und Herausforderer Hermann Neubauer. Vor der SP 6 lag Neubauer knapp fünf Sekunde vorn, als Wagners Rückstand plötzlich unerwarteten Zuwachs bekam. Weil der Oberösterreicher zu spät zum Start kam, fasste er die laut Regulativ dafür vorgesehene Strafe von einer Zusatzminute aus. Drei Prüfungen vor Schluss lag Neubauer immer noch 58 Sekunden vorn. Die Rallye schien entschieden, hätte Neubauer die Rechnung nicht ohne sich selbst gemacht. Denn dass der Salzburger seinen Ford Fiesta Rally4 tatsächlich nicht ins Ziel brachte, überraschte und enttäuschte ihn wohl selbst am meisten. „Ich bin auf der neunten Prüfung auf den Splitt gekommen; mit dem Heck in eine halbhohe Staude gerutscht und von dort nicht mehr herausgekommen“, sagte der heuer schon mit einigen unglücklichen Momenten konfrontierte Pechvogel. Unglaublich, dass seine Einschätzung nach SP 8 („Es schaut zwar gut aus. Aber ich bin nach den letzten Erfahrungen vorsichtig“) nur Augenblicke später von der Realität überholt wurde.


Foto: Harald Illmer


Selbst Sieger Simon Wagner, dem nur noch ein Sieg zur fixen Titelverteidigung fehlt, schwankte zwischen Freude und Mitleid: „Es tut mir unendlich leid für Hermann. Wir haben beide wieder einmal gezeigt, auf welch hohem Niveau wir im österreichischen Rallyesport unterwegs sind. Natürlich bin ich mit meiner Leistung und dem vierten Sieg in Folge mehr als zufrieden und hoffe, dass die Saison so weitergeht.“
Gute Laune herrschte im Cockpit von Günther Knobloch. Der Steirer und sein Kärntner Beifahrer holten mit einer unaufgeregten, aber nicht minder souveränen Leistung Platz zwei sowohl bei der Rallye als auch in der Gesamtwertung. „Ich bin natürlich mehr als nur zufrieden. Es war eine sehr harte und heiße Rallye. Es freut mich, dass wir unsere Position als dritte Kraft im Lande prolongieren konnten.“
Und wer auf Platz drei der Hirter Rallye St. Veit den den Oberösterreicher Martin Rossgatterer getippt hat, der ist entweder jetzt reich oder hatte einen guten Riecher. Wenngleich der Skoda-Pilot schon des öfteren, vorwiegend bei der Jännerrallye, Topergebnisse geholt hat.

In der 2WD-Staatsmeisterschaft baute Julian Wagner im Opel Corsa Rally4 mit seinem ebenfalls vierten Saisonsieg die Gesamtführung aus und steht wie sein Bruder auch knapp vor dem Titel. Er wurde aber heftig gefordert vom schnellen Steirer Fabian Zeiringer im selben Fabrikat. Julian Wagner: „Fabian ist hier einen tollen Strich gefahren. Umso mehr freut es mich, dass ich abermals gewonnen habe. Die Rallye war superschön und sehr herausfordernd.“
Gekommen, um Julian Wagners Erfolgsserie von heuer Siegen zu durchbrechen, ist der Kärntner Alfred Kramer jun. Am Ende wurde es Platz drei und es überwog trotzdem die Zufriedenheit. „Die Jungs vor mir sind schon ein heftiges Tempo gefahren. Ich hatte leider einmal Pech mit den Reifen und bin auch die vielen Schotterabschnitte nicht gewohnt. Die gibt es in der kroatischen Meisterschaft, wo ich normalerweise unterwegs bin, praktisch nicht. Aber ich habe hier sehr viel gelernt, und das war für meine Entwicklung sicher gut.“

Den Sieg in der Junioren-Staatsmeisterschaft holte sich folgedessen auch Julian Wagner vor Fabian Zeiringer.
Im Österreichischen Rallye Cup ging der erste Platz an Christoph Zellhofer (Suzuki Swift ZMX) vor Andreas Schart (Mitsubishi Lancer Evo IX Proto). – Im Rallye Cup 2000 gewann Lukas Dirnberger (Ford Fiesta ST) vor dem Deutschen Niki Schelle (Suzuki Swift Sport).

Die Historische Rallye Staatsmeisterschaft entschied Lukas Schindelegger im Ford Escort RS2000 klar vor Johannes Huber (Porsche 911) für sich. – Und den Sieg im Historischen Rallye Cup sicherte sich der Porsche-Pilot Christian Rosner.

Zeitplan -

WP / SS Name der Prüfung Länge in km Start 1.Fzg. Details
Freitag 17.06.2022
Rennbahn St. Veit 1,92 km 2 Runden
Samstag 18.06.2022
Gurk – Bergwerksgraben 1 11,11 km
Waitschach – Urtl 1 14,23 km
Gurk – Bergwerksgraben 2 11,11 km
Waitschach – Urtl 2 14,23 km
Rastenfeld – Straßburg 1 11,52 km
Rastenfeld – Straßburg 2 11,52 km
Schaumboden – Gradenegg 1 20,22 km
Rastenfeld – Straßburg 3 11,52 km
Schaumboden – Gradenegg 2 20,22 km
Rennbahn St. Veit 3,52 km 4 Runden
Gesamt WP-km: 131,72 ;   Ziel 1.Fzg. 20:20 Uhr

Respektables Nennergebnis zur Hirter Rallye St. Veit 2022

++ 67 Teams aus 5 Nationen haben für den Rallyeklassiker in St. Veit genannt ++ 52 heimischen Teams stehen 15 ausländische Mannschaften gegenüber ++

Diese Traditionsrallye wird nach zweijähriger, Corona bedingter Pause, heuer wieder durchgeführt. Die Rallye zählt zur heimischen Rallye-Staatsmeisterschaft und auch zur Austrian Rallye Challenge. Analysiert man heuer die Bundesländerbeteiligung, dann stellen die Niederösterreicher mit 14 Teilnehmern das größte Kontingent, dann folgen die Kärntner Hausherren mit 13 und die Oberösterreicher mit 12 Startern. Knapp dahinter sieht man die Steiermark mit neun Nennungen. Zwei Salzburger Teams und zwei aus Wien ergänzen die insgesamt 52 heimischen Starter.

In der internationalen Statistik ist Italien mit sieben Nennungen vertreten, dann kommen die Deutschen mit fünf, Kroatien mit zwei und Ungarn mit einer Nennung. In der Topklasse RC2 findet man in der Nennliste 10 Teilnehmer, davon fünf Piloten mit dem Status eines nationalen Prioritätsfahrers. Gut besetzt ist auch die Klasse 8, die als Open N (Prototypen) mit einem Wagenpass der Austrian Motorsport Federation (AMF) geführt wird, hier werden sechs Teams an den Start gehen. Bei den zweirad-angetriebenen Boliden der Klassen RC4 u. RC5 sowie 7.2 und 7.3 findet man insgesamt 30 Nennungen.

Erfreulich ist die Beteiligung, was den heimischen Nachwuchs betrifft. Für die Junioren-Staatsmeisterschaft haben 7 Piloten ihre Nennung abgegeben.
Quelle: Sportpressedienst Holenia / Nowak