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Endergebnis


- Nennschluß 26.05. 23:59 Uhr
- Prädikate/Wertungen: Deutsche Rallye Meisterschaft (DRM / DRM2 / DRM Classics / DRM Nationals)
- Gesamtstrecke 379,64 km/ davon 10 WP's 133,30 km (A-98%/S-2%)


Marijan Griebel/Tobias Braun gewinnen die Rallye ADAC Mittelrhein

Marijan Griebel ist der König der Weinberge. Der 34-Jährige aus dem benachbarten Hahnweiler ließ bei der Rallye ADAC Mittelrhein trotz großer Hitze nichts anbrennen. Zusammen mit Co-Pilot Tobias Braun drehte er am Samstag in seinem Revier noch einmal richtig auf, gewann vier der sechs Tageswertungen und wiederholte den Sieg aus dem Vorjahr. „Nach dem Unfall in Sulingen wollte ich zu Beginn nicht übertreiben und habe am Freitag noch nicht voll angegriffen. Aus dem vergangenen Jahr wusste ich, dass wir in den Weinbergen ganz vorn dabei sind und so war es auch am Samstag. Jetzt sehen wir im Meisterschaftskampf wieder Licht am Ende des Tunnels, allerdings ist der Abstand zur Spitze groß. Schade für Julius, dass er ausgefallen ist, ich weiß, wie er sich fühlt. Wir werden uns aber in den letzten beiden Rallyes noch coole Kämpfe liefern“, versprach Marijan Griebel, der nach seinem Heimerfolg im Škoda Fabia RS Rally2 auf Rang drei in der Gesamtwertung vorrückte. Neuer Tabellenführer ist Christian Riedemann. Der 35-Jährige bot mit Beifahrer Nico Otterbach eine starke Vorstellung und wurde im Hyundai i20 N Rally2 Zweiter. „Wir wollten vor Julius landen und den Abstand zur Spitze verkürzen. Sein Ausfall war schade, denn wir hätten gern mit ihm auf der Strecke gekämpft. Natürlich galt Marijan zu Hause als Favorit, aber wir waren nicht weit weg und sind mehrere Bestzeiten gefahren. Jetzt liegen wir an der Spitze, aber ein Patzer und der Vorsprung ist dahin. Wir müssen mit Köpfchen weiterfahren und wenn wir nicht ausfallen, ist es möglich, die Meisterschaft nach Sulingen zu holen“, erklärte der neue DRM-Spitzenreiter.

Philip Geipel und Co-Pilotin Katrin Becker konnten im Škoda Fabia Rally2 Evo die Pace an der Spitze nicht ganz mitgehen und belegten Platz drei. Katrin Becker: „Marijan kennt sich hier ebenso gut aus wie Christian und Julius, die schon mehrfach die ADAC Rallye Deutschland gefahren sind. Es gibt viele schwierige und markante Punkte, nicht umsonst hat diese Region den WM-Status. Wir waren das zweite Mal hier, sind fast fehlerlos durchgekommen und haben nur am Samstagmorgen die falsche Reifenwahl getroffen. In der Tabelle liegen wir auf Platz zwei, was will man mehr?“ Dennis Rostek und Dennis Zenz (Škoda Fabia Rally2 Evo) feierten dahinter mit einem glänzenden vierten Rang die beste Saisonplatzierung: „Es war ein perfektes Wochenende. Platz vier ist mit dem Auto ein Riesenerfolg. Dazu kommt der Sieg in der DRM Trophy, mehr geht nicht. Wir hatten in den letzten Wochen unheimlich viel Arbeit, da wir andere Rennserien und auch Marijan betreuen. Deshalb freue ich mich sehr über seinen Erfolg“, sagte ein entspannter Dennis Rostek. Trauer herrschte dagegen bei Julius Tannert und Frank Christian. Für die Tabellenführer war die Rallye ADAC Mittelrhein in Wertungsprüfung sieben zu Ende, als ihr Škoda Fabia RS Rally2 mit einer Mauer Bekanntschaft machte. „Ich bin auf rutschigem Untergrund zu schnell in eine Rechtskurve gegangen, habe eine Wand getroffen und dabei ein Rad abgerissen. Das ist natürlich ein herber Rückschlag im Meisterschaftskampf, aber es gibt noch zwei Rallys und am Ende wird abgerechnet“, erklärte eine geknickter Julius Tannert, der in der Gesamtwertung auf Platz vier abrutschte. Nicht besser erging den bisherigen Tabellenvierten Björn Satorius und Hanna Ostlender, die kurz zuvor ihren Ford Fiesta Rally2 nach einem Unfall abstellen mussten.

Die DRM2-Wertung war bis zum Schluss hart umkämpft. Lange Zeit hatten Raffael Sulzinger und Lisa Kiefer im Ford Fiesta Rally4 wie die sicheren Sieger ausgesehen. Doch in der vorletzten Wertungsprüfung setzten sich Martin Christ und Co-Pilotin Lina Meter (Opel Corsa Rally4) an die Spitze und verteidigten diese Führung bis ins Ziel. „Wir lagen lange Zeit hinter Raffael. Auf der vorletzten WP haben wir dann richtig einen rausgehauen. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, alles hat gepasst. Dadurch hatten wir einen großen Puffer und konnten den mit ins Ziel nehmen. Wir haben die Führung in der Meisterschaft ausgebaut, es läuft bisher perfekt“, freute sich Lina Meter. Raffael Sulzinger haderte mit dem Schicksal. „Wir hatten am Samstag mit kleinen technischen Problemen zu kämpfen, konnten das aber kompensieren. Zum Schluss ging das nicht mehr, sodass wir uns in einer Kehre gedreht und dort die entscheidenden Meter verloren haben. Es ist frustrierend, mit einem Rückstand von 1,7 Sekunden Zweiter geworden zu sein und sehr schade für das Team, das so hart gearbeitet hat“, bedauerte der Bayer, der sich nach dem Ausfall von Jonas Ertz und Maresa Lade (Opel Corsa Rally4) auf den zweiten Tabellenplatz verbessern konnte.

Walter Gromöller und Linus Noll zeigten eine ganz starke Leistung, flogen mit dem Ascona 400 über die Weinberge und gewannen die DRM Classic souverän. „Es lief sensationell. Allerdings hatten wir Glück, denn heute Vormittag war eine Bremsleitung abgerissen. Da die Prüfung wegen der Unfälle abgebrochen wurde, konnten wir in den Service und die Sache beheben. Aber das Glück muss man sich auch verdienen“, brachte es Walter Gromöller auf den Punkt.

Die Rallye ADAC Mittelrhein erwies sich für die über 80 Starter als ein hartes Pflaster. Schwierige Prüfungen auf Asphalt und teilweise Schotter, unübersichtliche Abzweige und Kuppen in den Weinbergen und Temperaturen von über 30 Grad stellten alle Teilnehmer vor große Herausforderungen. Nach mehreren Unfällen mussten zwei Wertungsprüfungen abgebrochen werden, sodass sich die Gesamtdauer der Rallye etwas verkürzte und die Teams am Samstag früher ins Ziel kamen. Profis und Amateure boten den Zuschauer bei diesen schwierigen Bedingungen auf allen Abschnitten begeisternden Rallyesport und wurden bei der Siegerehrung im ITR Föhren von den Fans entsprechend gefeiert.

Zeitplan

WP / SS Name der Prüfung Länge in km Start 1.Fzg. Details
Freitag 09.06.2023
WP 1 Bergweiler 1 14,30 km 17:04 Uhr
WP 2 Salmtal 1 9,44 km 17:29 Uhr
WP 3 Bergweiler 2 14,30 km 19:29 Uhr
WP 4 Salmtal 2 9,44 km 19:54 Uhr
Samstag 10.06.2023
WP 5 Grafschaft 1 14,36 km 09:56 Uhr
WP 6 Dhrontal 1 11,88 km 10:45 Uhr
WP 7 Klüsserath 1 16,67 km 11:33 Uhr
WP 8 Grafschaft 2 14,36 km 14:15 Uhr
WP 9 Dhrontal 2 11,88 km 15:04 Uhr
WP 10 Klüsserath 2 16,67 km 15:52 Uhr
Gesamt WP-km: 133,30 ;   Ziel 1.Fzg. 16:32 Uhr

DRM 2023 - Halbzeit in den Weinbergen

++ Top-Liga DRM mit Rekordstarterfeld bei der Rallye ADAC Mittelrhein ++ Lokalmatador Jonas Ertz peilt vor heimischen Fans Spitzenplatz in der DRM2 an ++ Zeitenjagd in der Eifel und entlang der Mosel gilt als Highlight im Tourkalender ++

Die Deutsche Rallye-Meisterschaft feiert an der Mosel Halbzeit. Die Rallye ADAC Mittelrhein ist am 9./10. Juni der dritte von insgesamt fünf Meisterschaftsläufen und gilt nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr als Highlight im DRM-Kalender. Insgesamt 83 Fahrzeuge nehmen an der Rallye durch die Weinberge teil, die teilweise über Passagen der ehemaligen ADAC Deutschland Rallye führt. In der Top-Klasse DRM tritt ein Rekordstarterfeld mit 22 Boliden an, darunter befinden sich auch starke Gastfahrer aus den Niederlanden und Dänemark.

Kampfansage von Christian Riedemann
Julius Tannert und Beifahrer Frank Christian fahren nach Platz zwei beim letzten Aufeinandertreffen in Sulingen als Spitzenreiter der DRM-Wertung zur Rallye ADAC Mittelrhein. Ziel der Besatzung des Škoda Fabia RS Rally2 ist es, die Verfolger in Schach zu halten. „Wir wollen uns vor Christian Riedemann und Philip Geipel platzieren und den Punktevorsprung vergrößern. Marijan Griebel als Lokalmatador ist wahrscheinlich an der Mosel nicht zu schlagen, hat nach seinem Ausfall in Sulingen aber nur noch geringe Meisterschaftschancen. Wenn wir fehlerfrei durchkommen, sind wir ganz vorn mit dabei“, verspricht Julius Tannert. Das wollen Christian Riedemann und Nico Otterbach im Hyundai i20N Rally2 verhindern, die nach ihrem klaren Erfolg in Sulingen als Tabellenzweiter ein heißer Titelkandidat sind. „Ich habe schon vor Sulingen gesagt, dass die Karten neu gemischt werden und so ist auch gekommen. Der Meisterschaftskampf ist offen. Ich bin die Wertungsprüfungen in der Region um Föhren schon zu WM-Zeiten gefahren und beim Debüt der Rallye Mittelrhein im vergangenen Jahr gut zurechtgekommen. Die Strecken durch die Weinberge sind etwas ganz Besonderes und einmalig auf der Welt. Marijan kennt sich hier als Lokalmatador am besten aus und muss nach dem Ausfall in Sulingen punkten. Wir gucken in erster Linie auf Julius, wollen vor ihm bleiben und so den Abstand zu ihm verkürzen“, verrät Christian Riedemann seinen Plan. Die Gesamtdritten und aktuellen Deutschen Rallyemeister Philip Geipel und Katrin Becker (Škoda Fabia Rally 2 Evo) gelten als Außenseiter. Das Duo hat 2022 bei seinem ersten Auftritt in den Weinbergen Rang vier belegt, ist jedoch mit den dabei gewonnen Streckenkenntnissen durchaus für einen Spitzenplatz gut. Klarer Favorit bei seiner Heimrallye ist Marijan Griebel, der eine knappe Autostunde entfernt in Hahnweiler wohnt. Der zweimalige DRM-Champion und Sieger des vergangenen Jahres steht allerdings mit Co-Pilot Tobias Braun im Škoda Fabia RS Rally2 nach dem Null-Punkte-Stopp in Sulingen unter Zugzwang und muss gewinnen, um von Platz fünf weiter zur Spitze aufzuschließen.

Jonas Ertz will bei seinem Heimspiel in der DRM2 vorn mitmischen
Die DRM2-Wertung ist bei der Rallye ADAC Mittelrhein mit 18 Teams ebenfalls stark vertreten. Martin Christ führt die Tabelle zusammen mit Lina Meter im Opel Corsa Rally4 mit 14 Punkten an und will seinen Vorjahressieg wiederholen. Aber auch sein Markenkollege, der Gesamtzweite Jonas Ertz, hat sich bei seiner Heimrallye viel vorgenommen. „Wir wollen an den zweiten Platz von Sulingen anknüpfen und um den Sieg mitfahren. Ich wohne bei Morbach, rund eine halbe Stunde vom Rallyezentrum Föhren entfernt und war als Kind bei den WM-Läufen zur ADAC Deutschland Rallye an der Strecke. Im vergangenen Jahr bin ich hier das erste Mal selbst gefahren und will vor den heimischen Fans auch meine Führung in der Pirelli Junior-Wertung verteidigen beziehungsweise ausbauen“, erklärt der 22-Jährige, der im Cockpit von Maresa Lade unterstützt wird. Unbedingt mit auf der Rechnung muss man Raffael Sulzinger und Lisa Kiefer im Ford Fiesta Rally4 haben. Das Duo führte 2022 lange Zeit die DRM2-Konkurrenz bei der Rallye ADAC Mittelrhein an, bevor ein technischer Defekt alle Siegträume zunichtemachte, immerhin aber noch Rang vier heraussprang.

Nationals-Champion Wolf greift wieder ein / Hart umkämpfte DRM Trophy
Bei den DRM Nationals sind 38 Fahrzeuge am Start. Andreas Dahms und Paul Schubert führen die Gesamtwertung mit ihrem Porsche 911 nach zwei Siegen in der NC1-Wertung an. Punktgleich dahinter liegt Tarek Hamadeh-Spaniol, der mit dem Citroën C2 Challenge in der NC4-Klasse die gleiche Bilanz aufweist. Andreas Dahms: „Es wird schwer, denn der aktuelle Meister Sebastian Wolf ist bei uns wieder mit dabei und auch die anderen Klassen sind stark besetzt. Wir haben viel an der Zuverlässigkeit des Autos gearbeitet, sind gut vorbereitet und verfügen über die nötigen Streckenkenntnisse. Wichtig ist es, heil anzukommen und damit auch die Führung in der DRM Classic auszubauen.“

Mit Spannung wird die Rückkehr von Titelverteidiger Sebastian Wolf erwartet, der aus beruflichen Gründen erst jetzt in die Saison einsteigt. „Wir haben unseren Mitsubishi Evo komplett überarbeitet. Allerdings bin ich seit der 3-Städte-Rallye im vergangenen Jahr nicht mehr gefahren, deswegen sind meine Erwartungen, auch was die Titelverteidigung angeht, nicht sehr hoch. Trotzdem wollen wir auf das Podium und die Rallye Mittelrhein, die für mich das Highlight dieser DRM-Saison ist, genießen“, so Rückkehrer Sebastian Wolf. Noch enger geht es in der Sonderwertung DRM Trophy zu, die in zwei Divisionen ausgetragen wird. In der Gesamtwertung weisen drei Fahrzeuge die gleiche Punktzahl auf. Titelverteidiger Dennis Rostek (Škoda Fabia Rally2 Evo) hat ebenso 54 Zähler auf dem Konto wie Georg Berlandy im Škoda Fabia R5. Die zweite Division wird von Ralf Mangertseder (Škoda Fabia Rally2), ebenfalls mit 54 Punkten, angeführt.

Zehn Wertungsprüfungen durch die Eifel und entlang der Mosel
Für die Rallye ADAC Mittelrhein wurden auch in diesem Jahr Strecken der damaligen ADAC Rallye Deutschland aktiviert. Insgesamt liegen zehn WPs mit einer Länge von gut 133 Wertungskilometern in der Eifel und entlang der Mosel vor den Teilnehmern. Bis auf den Zuschauerrundkurs Bergweiler stehen ausschließlich Start-Ziel-Prüfungen auf dem Programm. Die Piloten werden am ersten Tag auf harten Pisten und schnellen Asphaltstraßen gefordert, bevor es am Samstag in die kurvenreiche Hügellandschaft der Weinberge geht. Auftakt ist am Freitag um 16:30 Uhr auf der Startrampe im Industriepark Region Trier (IRT) in Föhren, wo auch das Rallyezentrum untergebracht ist. Die Siegerehrung findet am Samstag ebenfalls dort nach der letzten Wertungsprüfung gegen 16:30 Uhr statt.