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Souveräner Heimsieg für Julius Tannert

++ Lokalmatador gewinnt ADAC Rallye Erzgebirge zum zweiten Mal hintereinander ++ Tom Kässer siegt bei der DRM2 / Dennis Rostek dominiert Sonderwertung DRM Masters ++ Zahlreiche Fans feiern in Sachsen den Saisonauftakt der Deutschen Rallye-Meisterschaft ++

Schnell, taktisch klug und fehlerlos – so präsentierte sich Julius Tannert bei der 59. ADAC Rallye Erzgebirge. Der Zwickauer gewann sieben der zwölf Wertungsprüfungen und wiederholte seinen Heimerfolg aus dem vergangenen Jahr. Am Freitag hatte der 33-Jährige in der letzten WP die Führung übernommen, drehte am Samstag voll auf und fuhr seinen Gegnern auf und davon. Zusammen mit Beifahrer Frank Christian baute er die Führung im Škoda Fabia RS Rally2 kontinuierlich aus und ließ sich auch durch einen Reifenschaden in WP sieben nicht aufhalten. Nach 137,62 Wertungskilometern hatte das Fahrer-Duo an der Spitze einen Vorsprung von 29,2 Sekunden herausgefahren. „Es ist ein tolles Gefühl, hier zum zweiten Mal hintereinander gewonnen zu haben. Wir waren auf der letzten Wertungsprüfung bei der Power Stage vielleicht zu vorsichtig. Aber wenn wir bei einer so klaren Führung voll attackieren und dann hochkant im Wald liegen, zeigt jeder mit dem Finger auf uns. Entscheidend ist der Sieg, vor allem vor diesen unglaublichen Fans. Sie haben dem Wetter getrotzt und uns an der Strecke angefeuert. Hier lebt der Motorsport“, so der Lokalmatador.

Der aktuelle Meister und Markenkollege Marijan Griebel konnte Tannert nur zu Beginn Paroli bieten, war im weiteren Verlauf der „Erze“ zusammen mit Co-Pilot Tobias Braun jedoch chancenlos. Allerdings verkürzte der Hahnweiler den Punkteabstand, weil er die beiden WPs gewann, bei denen jeweils die neue geschaffene Pop-Up Power Stage und die turnusmäßige Power Stage zum Einsatz kamen. Damit sicherte er sich die maximale Ausbeute von acht zusätzlichen Zählern, während Tannert in beiden Prüfungen nur vier Extrapunkte holte. Entsprechend gelassen gab sich der 34-jährige Griebel: „Mit der Ausbeute auf dem Papier war ich wegen der Zusatzpunkte zufrieden, auf der Strecke nicht. Es lief von Anfang an nicht richtig rund und am Samstagmorgen stand ich mit Slicks am Start, als es zu regnen begann. Da war die Sache gelaufen und ich bin danach eher im Schongang gefahren." Das starke dänische Duo Kenneth Madsen und Mette Felthaus wurde im Citrôen C3 Rally2 Dritter, wird wegen der fehlenden internationalen Fahrerlizenz jedoch nicht für die DRM gewertet. Dadurch rückten Dennis Rostek und Stefan Kopczyk (Škoda Fabia RS Rally2) auf Platz drei vor, dahinter belegten Björn Satorius und Jennifer Lerch im Ford Fiesta Rally2 sowie die Fahrer-Besatzung Nico Knacker / Thomas Puls (Hyundai i20 N Rally2) die Ränge vier und fünf.

Die DRM2-Wertung ging an Tom Kässer und Stephan Schneeweiß im Peugeot 208 Rally4. „Wir haben es geschafft, ohne Fehler durchzukommen, hatten tatsächlich keinen Verbremser und standen nie neben der Strecke. Die Bedingungen waren schwierig, sooft habe ich noch nie Reifen gewechselt. Aber es hat sich gelohnt“, freute sich Kässer. Hinten Simon Andersson und Jörgen Jönsson (Renault Clio Rally4) aus Schweden sicherten sich deren Markenkollegen Max Schumann und Kevin Lennartz den dritten und letzten Podiumsplatz. Max Schumann: „Das war ein solider Saisonstart. Bis auf eine kaputte Felge ist das Auto heil geblieben. Die Reifenwahl war eigentlich immer verkehrt, aber das ging allen so.“ In der DRM Classic war Walter Gromöller nicht zu schlagen, der die Fans einmal mehr mit seinem spektakulären Fahrstil im Opel Ascona 400 begeisterte.

Dennis Rostek und Stefan Kopczyk feierten neben dem dritten Rang im Gesamtklassement der DRM auch einen überlegenen Sieg in der neuen Sonderwertung DRM Masters, die bei der 59. ADAC Rallye Erzgebirge zum ersten Mal ausgetragen wurde. „Ziel war der Gewinn des Masters, unsere Performance war aber insgesamt sehr hoch. Wir konnten sogar eine WP vor Griebel und Tannert gewinnen, das spricht für sich. Ich war heilfroh, überhaupt fahren zu können, da mir in der vergangenen Woche der Blinddarm herausgenommen wurde. Ich konnte vor der Erze nicht richtig essen und habe keinen Sport getrieben. Deshalb war diese schwierige Rallye sehr hart. Aber wir sind auf einem guten Weg“, erklärte Rostek. Die zweite Sonderwertung DRM Trophy gewannen Oliver Bliss und Julius Simon im Skoda Fabia R5. Oliver Bliss trocken: „Wir sind zufrieden, auch wenn die Reifenwahl immer falsch war.“

Die 59. ADAC Rallye Erzgebirge bot den Zuschauern erneut ein faszinierendes Motorsport-Spektakel. Rundkurse, Schotterpisten, Schlaglöcher und Kuppen stellten höchste Anforderungen an die Fahrer und ihre Boliden, sorgten aber auch für besondere Momente und Nervenkitzel bei den zahlreichen Fans. Das launische Wetter war wie sooft die große Unbekannte im Erzgebirge. Sonnenschein und Regen wechselten sich regelmäßig ab und sorgten bei fast allen Tagesprüfungen für einen tückischen Untergrund. Die Zuschauer honorierten die fantastische Leistung aller Teilnehmer mit viel Applaus an der Strecke und einem herzlichen Empfang auf dem Markt Stollberg, wo sich die Top-Drei jeder Klasse am Samstag um 19 Uhr ihren Fans präsentierten.

Zeitplan

WP / SS Name der Prüfung Länge in km Start 1.Fzg. DRM Start 1.Fzg. R70
Freitag 15.03.2024
WP 1 Jahnsdorf Flugplatz 1 8,40 km 17:16 Uhr
WP 2 Gelenau 1 8,90 km 18:04 Uhr
WP 3 Jahnsdorf Flugplatz 2 8,40 km 20:09 Uhr
WP 4 Gelenau 2 8,90 km 20:57 Uhr
Samstag 16.03.2024
WP 5 Oberdorf 1 9,21 km 08:25 Uhr 09:55 Uhr
WP 6 Bad Schlema RK 1
(2Rd.+Ausf.)
16,20 km 09:05 Uhr 10:35 Uhr
(1.Rd.+Ausf.)
WP 8 Oberdorf 2 9,21 km 11:13 Uhr 12:43 Uhr
WP 7 Bad Schlema RK 2
(2Rd.+Ausf.)
16,20 km 11:53 Uhr 13:23 Uhr
(1.Rd.+Ausf.)
WP 9 Wiesa 1 10,54 km 14:23 Uhr 15:53 Uhr
WP 10 Mildenau 1 14,63 km 15:01 Uhr 16:31 Uhr
WP 11 Wiesa 2 10,54 km 17:01 Uhr
WP 12 Mildenau 2 14,63 km 17:39 Uhr Powerstage
Gesamt WP-km: 137,62/69,80 ;   Ziel 1.Fzg. 19:18/18:00 Uhr

Start der DRM 2024 im Erzgebirge

++ 59. ADAC Rallye Erzgebirge läutet mit 68 Fahrzeugen DRM-Saison 2024 ein ++ Top-Besatzungen gehen in vier Klassen und zwei Sonderwertungen auf Zeitenjagd ++ Neue Wertung DRM Masters mit Debüt auf schwierigen Asphalt- und Schotterpisten ++

Top-Fahrer-Duos, ausgeglichene Klassen und eine neue starke Sonderwertung: Die 59. ADAC Rallye Erzgebirge bietet den Fans beim traditionellen DRM-Saisonauftakt am 15. und 16. März 2024 das volle Motorsportprogramm. Der erste Tourstopp in Sachsen ist für die 68 Teams gleich ein echter Härtetest. Vor den besten deutschen Rallye-Piloten, auswärtigen Spitzenkönnern und ambitionierten Breitensportlern liegen 137,62 Wertungskilometer mit schnellen Rundkursen sowie schwierigen Asphalt- und Schotterpisten, die höchste Anforderungen an die Besatzungen und das Material stellen.

Meister-Duell zwischen Marijan Griebel und Julius Tannert
Marijan Griebel ist im vergangenen Jahr nach einer überzeugenden Vorstellung zum dritten Mal Deutscher Rallyemeister geworden. Auch in dieser Saison ist der Hahnweiler zusammen mit Beifahrer Tobias Braun im Škoda Fabia RS Rally2 heißer Titelanwärter. „Ich möchte meinen Titel verteidigen, schärfster Konkurrent ist Julius Tannert. Beim Auftakt im Erzgebirge verspüre ich wenig Druck. Den hat Julius, der als Lokalmatador in seiner Heimat eher gewinnen muss. Ich versuche, ihn zu ärgern und möchte auf das Podium“, erklärt der 34-Jährige. Markenkollege Julius Tannert will zusammen mit Co-Pilot Frank Christian bei seinem Heimspiel einen guten Start hinlegen. „Wir wollen an den Saisonauftakt 2023 anknüpfen, als wir die Rallye Erzgebirge gewinnen konnten. Der Einstieg zu Beginn einer Meisterschaft ist schwierig, man will keine Fehler machen. Für mich ist es immer wieder etwas ganz Besonderes, vor den heimischen Fans und Sponsoren zu fahren“, so der 33-jährige Vizemeister aus Zwickau. Gute Siegchancen in Sachsen hat auch das starke dänische Duo Kenneth Madsen und Mette Felthaus (Citrôen C3 Rally2).

Neuer Champion in der DRM2
In der DRM2-Wertung für zweiradgetriebene Fahrzeuge wird es am Ende der Saison einen neuen Gesamtsieger geben, denn Titelverteidiger Martin Christ ist in die Sonderwertung DRM Masters umgestiegen. Die Nachfolge könnten Jonas Ertz und Maresa Lade im Opel Corsa Rally4 antreten. Das Duo lag im vergangenen Jahr lange unter den Top-Drei, bevor es nach unglücklichen Ausfällen zurückgeworfen wurde. Co-Pilotin Maresa Lade: „Wir wollen vorne mitfahren, aber in unserer Klasse gibt es einige sehr schnelle Cockpit-Kombinationen. Wir müssen deshalb konstant punkten und dürfen uns keine selbstverschuldeten Ausfälle erlauben. Im Erzgebirge spielt das Wetter eine große Rolle. Mal regnet es, wenig später scheint die Sonne. Im vergangenen Jahr haben wir vor einer Prüfung sechsmal auf der Vorderachse die Reifen gewechselt und es hat doch nicht gepasst. Das sollte uns nicht noch einmal passieren.“ Härteste Konkurrenten im Kampf um die Spitzenplätze in Sachsen sind ihre Markenkollegen Konstantin Keil, Patrick Pusch sowie Alexander Kattenbach, der Gesamtdritte der Saison 2023.

Starkes Feld bei den DRM Nationals / Premiere für die DRM Masters
Die DRM Nationals sind bei der 59. ADAC Rallye Erzgebirge am stärksten vertreten. In bis zu neun verschiedenen Leistungsklassen gehen 36 Fahrzeuge auf Zeitenjagd. Titelverteidiger Tarek Hamadeh-Spaniol tritt in der NC4 an und fährt mit Henry Wichura im Citroën C2 Challenge gut vorbereitet zum Saisonauftakt. „Wir haben unser Auto im Winter fit gemacht, denn die Erze ist hart für das Material. Es gibt einen hohen Schotteranteil, einige Betonabschnitte haben scharfe Kanten, auf denen man sich schnell einen Plattfuß einhandeln kann. Natürlich ist die Titelverteidigung im Hinterkopf, aber zunächst wollen wir uns in die Rallye hineinfinden“, gibt der Saarbrücker die Marschroute vor. Andreas Dahms, Gesamtzweiter der DRM Nationals 2023, hat seinen bewährten grünen Neunelfer durch einen Porsche 996 GT3 ersetzt. „Ein Jahr lang habe ich diesen Wagen von Grund auf saniert und auf meine Bedürfnisse zugeschnitten. Wir haben jetzt eine modernere Technik, leider ist das Fahrzeug für ein Rallye-Auto ziemlich schwer. Trotzdem wollen wir unseren NC1-Klassensieg bei der Erze aus dem vergangenen Jahr wiederholen“, sagt der Lübecker, der zusammen mit Beifahrer Paul Schubert die DRM Classic 2023 gewonnen hat, dort jedoch nicht mehr antritt. Damit sind Walter Gromöller und René Meier mit dem Opel Ascona 400 Top-Favorit in dieser Kategorie.

Mit großer Spannung wird im Erzgebirge die Premiere der DRM Masters erwartet. Dennis Rostek, der als Sieger der DRM Trophy in die neue Sonderwertung wechselte, ist zusammen mit Stefan Kopczyk im Skoda Fabia RS Rally2 klarer Titelkandidat. Martin Christ fiebert mit Beifahrerin Lina Meter im Hyundai i20N Rally2 dem Start entgegen. „Ich bin das erste Mal mit einem RC2-Auto unterwegs. Das hätte mir das vor zehn Jahren, als ich noch mit einem Trabbi unterwegs war, nicht träumen lassen. Im letzten Jahr haben wir die Erze in der DRM2 als Zweiter beendet, aber das zählt nicht. Wir wollen mit dem Hyundai im starken DRM Masters zunächst Erfahrungen sammeln und den Grenzbereich ausloten. Und das von unten nach oben und nicht umgekehrt.“

In der zweiten Sonderwertung DRM Trophy gibt es nach der Rostek-Ära keinen eindeutigen Favoriten. Der Zweite der vergangenen Saison, Oliver Bliss, gilt mit Beifahrer Simon Julius im Skoda Fabia R5 zusammen mit seinen Markenkollegen Fred Teschner und Nico Otterbach als aussichtsreichster Kandidaten auf den obersten Treppchenplatz im Erzgebirge.

Das ist neu in der DRM
Die 59. ADAC Rallye Erzgebirge ist erste von sieben Stationen in der Deutschen Rallye-Meisterschaft. Sechs Stopps stehen für alle Klassen auf dem Programm, die Teilnehmer der DRM, DRM2 und des DRM Masters nehmen zusätzlich am 25. Mai 2024 die Hunsrück Rallye in Angriff. Der eintägige Sprint ist erstmals im Kalender und führt entsprechend dem Rallye-70-Format über rund 70 Wertungskilometer. Ein weiteres DRM-Debüt feiert die ADAC Ostsee-Rallye, die am 6./7. September letzte Station und Saisonfinale ist. Das DRM Masters wird in dieser Saison als weitere Sonderwertung in die Deutsche Rallye-Meisterschaft integriert und feiert bei der „Erze“ Premiere. Startberechtigt sind Fahrer ab 40 Jahren, die im Cockpit von top-aktuellen sowie bewährten RC2-Fahrzeugen sitzen und für noch mehr Rallye-Spektakel sorgen werden.

Starter in der Top-Klasse DRM können bei der neu ins Leben gerufenen Pop-Up Power Stage Zusatzpunkte sammeln. Allerdings wird erst kurzfristig bekannt gegeben, bei welcher WP sie angewendet wird. Die ersten Drei dieser Prüfung werden jeweils mit drei, zwei und einem Zähler belohnt. Daneben bleibt für die DRM, DRM2 und DRM Classic die Power Stage im Einsatz, die bereits vor der Veranstaltung festgelegt wird. Der Sieger dieser WP bekommt fünf Punkte, die folgenden Fahrer erhalten bis zu Rang fünf jeweils einen Zähler weniger.

Zwölf Wertungsprüfungen, Schotterpisten, unberechenbares Wetter
Bei der 59. ADAC Rallye Erzgebirge liegen 137,62 Wertungskilometer vor den Fahrern. Der Ehrenstart erfolgt am Freitag um 16:55 Uhr am Markt Stollberg. Danach geht es zur ersten Prüfung auf den Zuschauerrundkurs Jahnsdorf, die vierte und letzte WP des Tages findet bei Dunkelheit in Gelenau statt. Am Samstagmorgen werden die Starter um 8:25 Uhr in Oberdorf mit Schotter empfangen, bevor in Bad Schlema ein weiterer Rundkurs folgt. Die letzten der acht Wertungsprüfungen des Tages führen das Feld ins obere Erzgebirge. Hier kann das unberechenbare Wetter, das in der Vergangenheit schon für „weiße“ Pisten sorgte, eine wichtige Rolle spielen. Die Gewinner und Platzierten werden den Zuschauern nach insgesamt zwölf WPs gegen 19 Uhr am Markt Stollberg auf der Zielrampe präsentiert. Die offizielle Siegerehrung findet ab 22:00 Uhr in „Arnolds Café Am Airport” (Jahnsdorf) statt. Anschließend wird eine Rallye-Party mit Teilnehmern, Fans und Helfern gefeiert. Der Eintritt ist frei. Ein 68 Seiten starkes Programmheft mit allen Informationen für Zuschauer sowie Streckenplänen und Starterlisten ist an 40 Vorverkaufsstellen (vornehmlich Tankstellen) in Chemnitz, im Erzgebirge und im Umland erhältlich.
- Nennschluß 26.02 (reduziertes Nenngeld)/ 04.03. jeweils 23:59 Uhr
- Prädikate/Wertungen: Deutsche Rallye Meisterschaft (DRM / DRM2 / DRM Classics / DRM Nationals), ADMV-Rallye-Meisterschaft, Sächsische Rallye-Meisterschaft / R70 Sächsische Rallye-Meisterschaft
- Gesamtstrecke 456,39/251,40 km/ davon 12/4 WP's 142,60/69,80 km (A-95/91,5%/ S-5/8,5%)

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