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Nachbericht des Veranstalters

++ Raphael Ramonat und Karina Derda krönen eine bärenstarke Fahrt mit dem Gesamtsieg bei der 29. RSC-Janner Waagen-Grabfeldrallye 2024 ++ Mit 215 Nennungen und über 180 Starter knüpft die Grabfeldrallye wieder nahtlos an alte Zeiten an ++ Über 6.500 Zuschauer sorgten für eine stimmungsvolle Kulisse, die auch von Wetterkapriolen nicht kleinzukriegen war ++

18 Jahre nach seinem 1. Gesamtsieg im Grabfeld im Jahre 2006 – damals auf dem legendären Ford Escort WRC und 8 Jahre nach seinem letzten Gesamtsieg bei der Grabfeldrallye auf einem Mitsubishi Lancer Evo 7 steht Raphael Ramonat wieder ganz oben auf dem Siegerpodest. Bei einer starkbesetzten und hochklassigen 29. RSC-Janner Waagen-Grabfeldrallye 2024 gelingt dem schnellen Thüringer, diesmal mit Beifahrerin Karina Derda, sein schon insgesamt fünfter Gesamtsieg bei der Grabfeldrallye.

Der Weg zum Gesamtsieg war jedoch traditionell ein schwerer im Grabfeld. Mehr als ein Duzend Kandidaten standen am Start, die sich berechtigte Hoffnungen machten, auf das Gesamtsiegerpodest zu fahren. Darunter natürlich die Top 3 des Vorjahres mit Titelverteidiger Patrik Dinkel, dem Vorjahreszweiten Oliver Bliss und Opel-Treter Michael Rausch. Außerdem die Vorjahrespechvögel Raphael Ramonat, John Macht und Joe Baur sowie der Niederländer Edwin Wolves, dazu die Grabfeld-Doppelsieger Marco Koch und Roland Macht, weiterhin die Allradfraktion angeführt von Daniel Rexhausen, Reiner Hahn, Rudi Reindl, Dominik Honke und Sebastian Schmidt sowie nicht zuletzt die schnellen Hecktriebler pilotiert von Martin Häring, Lars Stütz, Walter Gromöller, Georg Berlandy und Jochen Gaiser. Eben erwähnter Lars Stütz, der im Vorjahr mit Startnummer 72 auf den 5. Gesamtrang stürmte, zeigt aber auf, die Grabfeld ist auch immer wieder für Überraschungen gut. Ob die beiden Grabfeldrallye-Legenden Reinhard Honke und Uwe Kiehm oder dann doch die Niederländer in Persona von Harry Meijers, vielleicht aber auch die NAVC-Teams allen voran mit Marcus Ederer oder Wilfried Brunken bei der 29. Grabfeldrallye für eine Überraschung sorgen sollten, sollte der lange Rallyetag zeigen.

Pünktlich um 10 Uhr vormittags ging der Tross mit fast 190 Autos auf die Reise. Drei lange Sprintprüfungen, jeweils doppelt gefahren und am Ende der legendäre Rundkurs in Sulzdorf – im Volksmund auch „Sulzdorfring“ genannt, standen auf dem Streckenplan. Los ging es wie fast immer auf der Wertungsprüfung (WP) „Möbelwerke“, die wieder in der langen Version mit dem extrem anspruchsvollen Schotterstück gefahren wurde. Wie schon bei all seinen bisherigen Gesamtsiegen auch, stürmte Raphael Ramonat hier gleich los, wie die Feuerwehr. Denn egal, ob als früherer 10-km-Rundkurs „Leppachgraben“ oder in der 5,5 km-Sprintversion jedes Mal, wenn der Raphael im Grabfeld gewann, fuhr er auf diesen Flurwegen rund um Serrfeld und Sulzdorf Bestzeit. Also war der Start für ihn und Beifahrerin Karina Derda schon mal äußerst verheißungsvoll. In die Phalanx der Skoda Fabia R5 von Ramonat/Derda, Daniel Rexhausen und Jara Hain sowie Oliver Bliss und Armin Hausch kann sich zu diesem Zeitpunkt nur Patrik Dinkel mit Beifahrerin und Freundin Anna Hinrichs einreihen und folgte somit – nach gerechneter Zeit durch eine rote Flagge – auf Platz zwei gesamt vor Rexhausen und Bliss. Dahinter folgten, nahezu im engen Sekundentakt, Michael Rausch und Volker Schmidt – als schnellster Hecktriebler im Opel Ascona B, Sebastian Schmidt mit Beifahrer Michael Teufel, Lars Stütz mit Theresa Feil sowie auf den Plätzen 8, 9 und 10 Rudolf Reindl mit Michael Ehrle, John Macht mit Co Tobias Glatzel sowie Marco Koch und Stefan Assmann im Opel Kadett C-Coupé mit brandneuem Motor.

Die beiden letztgenannten fielen jedoch auf WP 2 im Baunachgrund bereits aus. Nach rund 3 km rutschten sie mit ihrem Opel Kadett in einer rechts-links Kurvenkombination von der Strecke in einem Graben und überschlugen sich von dort auf die Fahrzeugseite. Das Aus für die beiden schnellen Hessen, denen bei diesem Unfall aber nichts weiter passiert ist. Auch der Kadett wird nach ein paar feinkosmetischen Korrekturen wieder ganz der Alte sein. Auch auf WP 2 setzte Ramonat die Bestzeit, aber nur 0,5 Sekunden vor Oliver Bliss und 1,2 Sekunden vor Rudi Reindl, die sich dadurch hinter Patrik Dinkel, der hier die vierte Zeit im Gesamt fuhr, auf die Ränge 3 und 4 in der Gesamtwertung nach vorne schoben. Zwischen John Macht, der genau wie das Duo Martin Häring und Stefan Schork durch Marco Kochs Unfall die rote Flagge sahen und damit eine faire Zeit gerechnet bekamen, sowie den weiteren Topfavoriten Michael Rausch, Daniel Rexhausen, Lars Stütz und Joe Baur mischten sich mit einer fahrerischen Glanzleistung die beiden schnellen Franken Tony Bayer und Dominik Buß auf den 6. Platz und schoben sich bis auf Rang 9 der Gesamtwertung nach vorn.

Doch lange sollte das Glück der beiden nicht wehren. Auf der Königsprüfung „Bayernturm“, diesmal in einer gut 12 km langen Variante gefahren, fallen die beiden an der gefürchteten Wasserrinne unweit von Zimmerau aus, die schon vielen Hecktrieblern die Antriebswelle kostete. So auch bei Bayer/Buß. Ganz vorne setzte Oliver Bliss zum Konter an und fuhr seine erste Bestzeit, vor Ramonat, Dinkel, Reindl und Rexhausen, die sich damit schon etwas vom Rest des Feldes zur Halbzeit der Rallye absetzten. Schon gut 10 Sekunden hinter dem Quintett folgten Michael Rausch, der gleichzeitig zu diesem Zeitpunkt bester Nichtallradler ist, sowie John Macht, die ihrerseits wieder gut 10 Sekunden Vorsprung auf den Rest der Top 10 mit Sebastian Schmidt, Joe Baur und den immer besser in Schwung kommenden Walter Gromöller herausfahren konnten. Nicht bis zur Halbzeitpause mit Servicezone in Sulzdorf kamen Lars Stütz und Theresa Feil, die mit einem Differenzialschaden an ihrem BMW M3 E36 den bereits vierten Ausfall in Serie nach ihrem grandiosen Gesamtsieg bei der Rallye Fränkisches Weinland verkraften mussten, wie auch die sympathischen Niederländer Harry Meijers und Hans Hengstmann, denen ein Kurbelwellensensor einen dicken Strich durch ihre Rechnung machte.

Kurz vor dem Start der zweiten Schleife schlug dann das bis dahin hochsommerlich warme und trockene Wetter schlagartig im Grabfeld um. Dunkle Gewitterwolken zogen auf und entluden sich mit Blitz und Donner über Sulzdorf und die ganze Umgegend, womit von nun an die Grabfeldrallye ein wahrer Reifenpoker und eine echte Rutschpartie wurde. Die sehr schwierigen Streckenverhältnisse auf der WP „Möbelwerke“ nutzten sofort Patrik Dinkel und Anna Hinrichs um ihre erste Bestzeit zu fahren. Somit rutschen die Top 3 der Gesamtwertung auf nur noch 1,6 Sekunden Abstand zwischen Platz 1 und 3 zusammen. Hinter dem Trio an der Spitze geigten Georg Berlandy mit Beifahrerin Tina Annemüller auf BMW M3 E30 sowie Walter Gromöller und Co René Meier auf Opel Ascona 400 mit den Plätzen 4 und 5 so richtig auf. Speziell Georg Berlandy hatte noch im ersten Durchgang dieser WP am Zuschauerpunkt in Neuses viel Zeit durch einen Verbremser verloren. Rudi Reindl, Michael Rausch und auch Daniel Rexhausen büßten bei starkem Gewitterregen rund 20 Sekunden auf die Spitze ein.

Auf WP 5 im Baunachgrund ließ zwar der Regen wieder etwas nach, aber die Strecken waren extrem rutschig und schmierig geworden, was diese ohnehin sehr anspruchsvolle Prüfung noch schwieriger machte. Patrik Dinkel wollte, genau wie auf WP 4, die Gunst der Stunde nutzen und erstmals in Führung gehen. Doch leider sollte es anders kommen. In etwa auf Mitte der Wertungsprüfung kam Patrik am Ausgang einer engen Linkskurve etwas zu weit raus und bekam das Auto nicht mehr unter Kontrolle, so dass er und Beifahrerin Anna Hinrich gegen ein Brückengeländer prallten und samt dieses Geländers in den dortigen Bach fielen. Glück im Unglück, denn den beiden ist weiter nichts passiert, obwohl der Mitsubishi Lancer Evo 9 RS des Duos wohl nur noch Schrottwert besitzt. Somit reduzierte sich der Kreis der Gesamtsieganwärter auf nur nach zwei Fahrer, Raphael Ramonat und Oliver Bliss. Doch ein anderer stielt den beiden auf dem zweiten Durchgang der Baunachgrund-Prüfung die Show. John Macht fuhr nämlich mit Beifahrer Tobias Glatzel einer erste Grabfeldrallye-Bestzeit überhaupt. Womit gleichzeitig auch vier verschiedene Teams auf den ersten 5 Prüfungen jeweils mindestens eine Bestzeit erzielten. Dahinter folgten – teilweise im Zehntelsekundenabstand Raphael Ramonat, Oliver Bliss, Dominik Honke und Rudi Reindl binnen vier Sekunden, bevor im Abstand von weiteren vier Sekunden im Block die schnellsten Nichtallradler von Georg Berlandy, Joe Baur, Jochen Gaiser und Walter Gromöller folgten. Speziell Jochen Gaiser und Beifahrerin Sonja Hauptmann im Opel Ascona 400 sowie Dominik Honke – der Sohn von Grabfeldrallye-Legende Reinhard Honke – mit Beifahrer Jörg de Ridder auf Subaru Impreza zeigten bei den sehr anspruchsvollen Streckenbedingungen ihr ganzen Potential auf. Der Niederländer Edwin Wolves mit Stammbeifahrer Ferdi ter Maat konnte aufgrund von Problemen mit der Hinterachse seines Opel Kadett C-Coupé diese 5. Wertungsprüfung nicht bestreiten und kassierten dafür eine Maximalzeit gemäß RSC-Reglement.

Auf Wertungsprüfung 6, dem zweiten Durchgang am Bayernturm, meldeten sich die zwei schnellen Holländer allerdings wieder zurück und machten von der unkomplizierten Restart-Regelung des RSC e. V. Gebrauch. Jedoch fielen sie aus den Top 15 der Gesamtwertung heraus, kämpften sich aber bis zum Ende wieder auf Platz 26 Gesamt nach vorn. Unterdessen legte Raphael Ramonat vorne nach und erzielte seine insgesamt 3. Bestzeit des Tages, gefolgt von John Macht und Rudi Reindl, die nun einen Zweikampf um Platz 3 der Gesamtwertung unter sich ausmachten. Oliver Bliss hatte am Bayernturm plötzlich mit Bremsproblemen zu kämpfen, weshalb er und Beifahrer Achim Hausch knappe 10 Sekunden auf Ramonat / Derda einbüßten und damit vorentscheidend vor dem abschließenden Rundkurs zurückfielen.

Das traditionelle Ende jeder Grabfeldrallye wird immer am Rundkurs in Sulzdorf an der Lederhecke eingeläutet, so auch 2024. Zwei Zweikämpfe sollten am „Sulzdorfring“ final zur Entscheidung kommen, der um den Gesamtsieg und der um Platz 3 der Gesamtwertung. Raphael Ramonat und Karina Derda blieben allerdings ganz cool am Rundkurs und fuhren den Gesamtsieg mit einer weiteren Bestzeit nach Hause, auch wenn der Rundenrekord vom Vorjahr nicht fiel. Am Ende lagen Oliver Bliss und Armin Hausch mit exakt 13 Sekunden Rückstand auf dem zweiten Platz. Rudi Reindl und Michael Ehrle brachten ihren dritten Platz auf Mitsubishi Lancer Evo 9 nach Hause, gefolgt von John Macht und Tobias Glatzel im Mitsubishi Lancer Evo 6. Macht / Glatzel ihrerseits konnten die zwei R5-Teams Daniel Rexhausen und Jara Hain (Skoda Fabia R5) und Reiner Hahn mit Beifahrerin Bianca Pfaff (Ford Fiesta R5) in Schach halten, die beide eine sehr solide Vorstellung zeigten. Die Top 10 der Gesamtwertung wurden mit engen Abständen komplettiert von Walter Gromöller und René Meier, die damit gleichzeitig auch schnellstes Team ohne Allradantrieb waren, Dominik Honke und Jörg de Ridder, Joe Baur und Fabian Peter am Opel Corsa Rally4 und den Vorjahresdritten Michael Rausch und Volker Schmidt.

Die Wertungsklasse R-SC 1.1 – besetzt mit vier R5-Fahrzeugen, gewannen die Gesamtsieger Raphael Ramonat und Karina Derda vor Oliver Bliss und Achim Hausch sowie Reiner Hahn und Bianca Pfaff. Die Wertungsklasse R-SC 1.2 – in der u. a. die RSC-Gruppe S-PC Performance-Fahrzeuge gewertet werden, ging an Gerhard Kreuzeder und Paul Nietrich auf BMW M135i. Bei den Tourenwagen (RSC-Wertungsgruppe TC) sicherten sich die größte Hubraumklasse über 3 Liter anrechenbaren Hubraum (Wertungsklasse TC 2.1) Dominik Honke und Jörg de Ridder vor den beiden Mitsubishi-Team Lars Anders mit Beifahrer Steffen Schrön aus Thüringen sowie Dirk und Vincent Richter aus Sachsen. Die Wertungsklasse TC 2.2 (2.000 bis 3.000 ccm Hubraum) holten sich Walter Gromöller und René Meier, die gleichzeitig auch die Historic-Wertung für Fahrzeuge bis Ersthomologation 1981 gewannen. Auf Platz zwei folgten Michael Rausch und Volker Schmidt vor den drittplatzierten und gleichzeitigen Siegern der Historic-Wertung für die Jahrgänge 1982 bis einschließlich 1994, Georg Berlandy und Tina Annemüller. Die 2-Literklasse innerhalb der RSC-Gruppe TC (Tourenwagen) wurde die Beute von Joe Baur und Fabian Peter, vor dem Opel Manta B-Team Martin Häring und Stefan Schork sowie der Opel Kadett C-Coupé-Besatzung Uwe Kiehm und Andrea Bemmann. Die Wertungsklasse TC 2.4 (Tourenwagen bis 1.600 ccm) sicherten sich sehr souverän Florian Just und Matthias Motschenbacher auf Citroen C2 R2 Max, vor den Klassensiegern des Vorjahres Patrick Kallensee und Marcel Stauch auf Opel Corsa B und der schnellsten Frau im Starterfeld, Julia Schneider mit Beifahrer Bastian Pfeiffer auf Ford Fiesta R2. Schnellster „Trabbi“ im Starterfeld und damit Sieger der kleinsten Tourenwagenklasse bis 1.150 ccm Hubraum wurden Mario Keller und Jonas Kunze, vor Christoph Raupach und Christopher Friedrich sowie Bernd und Frank Knote, alle unterwegs auf Trabant 601.

Die größte Hubraumklasse der Produktionswagen (RSC-Wertungsgruppe PC) ging an die Gesamtdritten Rudolf Reindl und Michael Ehrle, vor John Macht und Tobias Glatzel sowie Sebastian Schmidt und Michael Teufel – alle unterwegs auf Mitsubishi Lancer Evo. Die Hubraumklasse zwischen 2 und 3 Liter Hubraum war fest in den Händen der BMW M3 E36-Teams. Mit dem knappsten Klassenvorsprung aller Wertungsklassen gewannen hier Marcus Ederer und Stella Winnik vor Christian Sier und Franziska Kraft sowie dem Team Werner Löseke und Paul Tenberge. Die Klasse bis 2 Liter Hubraum der Wertungsgruppe PC war mit über 30 Startern auch die mit den meisten Teilnehmern. Diese Wertungsgruppe dominierten Jörg und Daniela Seitz mit ihrem „Italo-M3“ vor dem VW Golf-Team Helmut Hodel und Tim Jünger. Platz drei sicherten sich Markus Heinze und Sabrina Schmidt auf Renault Clio. Patrick Kahler und Dominic Schöppach waren die strahlenden Sieger der Wertungsklasse TC 2.4. Mit ihrem Citroen Saxo siegten sich nach hartem Kampf knapp vor Sebastian Griesdorn und Marco Bitsch auf Honda Civic und der VW Lupo-Besatzung Björn Frey und Yvonne Ungemach. Die kleinste Hubraumklasse der PC gewannen auf Fiat 127 Hilmar Herzog und Timo Schuster. Bei den Serien-Produktionswagen (RSC-Gruppe S-PC) in der höchsten Leistungsklasse ging der Zweikampf Klaus Koch und Marco Hartung (Subaru Impreza WRX STi) gegen Mario Kunstmann und Oliver Thümmler (Mitsubishi Lancer Evo 7) am Ende zu Gunsten der beiden erstgenannten aus. Enrico Schulze und Sebastian Lockstet in ihrem Diesel-Subaru wurden Sieger der RSC-Gruppe S-PC 4.2 für Fahrzeuge zwischen 150 und 245 PS. Die Klasse bis 150 PS gewannen das Duo Kai und Stephanie Waldschmidt auf BMW 318is E30 vor Christopher Eibisch und Lena Wolanski auf Seat Ibiza sowie Tobias Saffrich und Thomas Ruppel auf einem BMW 318ti E36 Compact. In der leistungsschwächsten Serienklasse bis 90 kW setzten sich die beiden jungen Franken Kilian Nierenz und Milena Raithel auf VW Polo vor Frank Hornfeck und Alexandra Reuter auf Opel Kadett E GSI durch. Platz drei ging an die VW Golf-Treter Sascha Köth und Stefan Herrmann.

Die RSC-Gleichmäßigkeitsrallye gewannen bei ihrem ersten Start gleich Tobias Wirth und Philipp Frieß auf Porsche 964, vor den Vorjahressiegern Horst und Benjamin Schmidt auf BMW 320i E36 und der Opel Ascona A-Besatzung Ralph Schult und Thomas Homann. Bei der RSC-Gleichmäßigkeitsrallye hatten die Teams die Wahl zwischen zwei Schnittklassen, nämlich 80,0 bis 70,0 km/h sowie 70,0 bis 60,0 km/h, und wurden kumuliert am Ende gemeinsam gewertet. Die RSC-Juniorrallye, eine Rallyesonderwertung für Fahrzeuge, die technisch nahezu komplett der Serie entsprechen und mit maximal 150 PS Motorleistung haben dürfen, ging erneut an Tim Schneider und Alicia Schad auf VW Golf 2.

Mit der stimmungsvollen und legendären Siegerehrung vor rund 2.000 Fans, Teilnehmern und Helfern ging die Grabfeldrallye traditionell zu Ende. Die anschließende Rallyeparty dauerte wie immer bis weit in die Morgenstunden hinein. Eine kurzfristig vom Veranstalter, dem AMC Bad Königshofen im Grabfeld organisierte Armada von Traktoren sorgte ab Sonntagmorgen dafür, dass alle wieder von den inzwischen völlig durchmatschten Park- und Campingwiesen wieder herunter und gut nach Hause kamen.

Im kommenden Jahr steht die 30. RSC-Janner Waagen-Grabfeldrallye an. Sie wird am 5. Juli 2025 stattfinden. Ein Datum, was sich schon jetzt alle dick in den Kalender eintragen sollten, denn zum großen Jubiläum im Grabfeld werden sich die Grabfelder eine richtig schöne Rallye einfallen lassen. Die Planungen dazu haben jedenfalls schon längst begonnen. Alle können sich darauf freuen.

Zeitplan

WP / SS Name der Prüfung Länge in km Start 1.Fzg. Details
Samstag 06.07.2024
WP 1 km 10:33 Uhr
WP 2 km 11:06 Uhr
WP 3 km 11:49 Uhr
WP 4 km 14:22 Uhr
WP 5 km 14:55 Uhr
WP 6 km 15:38 Uhr
WP 7 RK Sulzdorf 2,49 km 16:01 Uhr
Gesamt WP-km: ;   Ziel 1.Fzg. 16:18 Uhr

Vorbericht

Gut 150 Teilnehmer in allen Klassen, Gruppen und Wertungen im Vorjahr haben die Grabfeldrallye wieder zur teilnehmerstärksten Rallye in Deutschland werden lassen. Die Zeiten als der DMSB mit Drohungen und Sanktionen dafür sorgte, dass es anders war, sind längst vorüber. Mehrere Gerichtsurteile haben dafür gesorgt, dass der DMSB keinem mehr drohen oder jemanden gar sanktionieren darf, wenn er oder sie zur Grabfeldrallye starten.
Deshalb ist auch in diesem Jahr das Interesse an der Grabfeldrallye groß. 180 Startplätze stehen zur Verfügung. Ab dem 2. Juni 2024 um 0 Uhr (also in der Nacht von Samstag auf Sonntag) kann für diese genannt werden. Schnell sein, dass wissen langjährige Grabfeldrallyestarter, lohnt sich dabei, denn oftmals schon war die Rallye zügig ausgebucht. Ob das auch dieses Jahr wieder so sein wird, lässt sich jetzt noch nicht sagen.

Wie schon in den Vorjahren wird die Grabfeldrallye unter dem Dach des DMSB-unabhängigen Rallye Supercup e. V. (RSC e. V.) stattfinden und eine RSC-Rallye Typ C sein, die in etwa mit einer DMSB-Rallye 70 vergleichbar ist. Größte Unterschiede zur Rallye 70 sind dabei, dass bereits am Freitag ab 17 Uhr die Wertungsprüfungen besichtigt werden können, und dass es zur Halbzeit der Rallye eine Servicezone gibt, in der die Teilnehmer ihre Fahrzeuge freiwillig einbringen können, um Reparatur- und Servicearbeiten an diesen durchzuführen oder durchführen zu lassen.

Der Schotteranteil ist etwas niedriger als im Vorjahr und liegt bei gut 10 Prozent. „Wir haben im Herbst und Frühjahr kräftig an unseren Strecken gebaut. Ein paar Kurven haben wir entschärft und auch die Schotterabschnitte sind komplett neu gebaut. Waren sie im letzten Jahr schon eben, fein und glatt, sind sie in diesem nochmals deutlich besser gerade auch für Nichtallradler zu fahren.“, so Rallyeleiter Bernd Menzel.
Gefahren werden insgesamt 4 verschiedene Wertungsprüfungen über 60 WP-Kilometer. So stehen in Summe 7 Wertungsprüfungen an, die mit knapp 30 verschiedenen WP-Kilometern den Teilnehmern alles abverlangen werden. Bei nur rund 150 Kilometer Gesamtstrecke ist die Grabfeldrallye erneut kompakt und ohne lange Verbindungsetappen. 3 der 4 Prüfungen sind zudem Sprintprüfungen mit Längen zwischen gut 8 km und knapp 13 km. Diese werden jeweils doppelt gefahren. Ganz am Ende der Rallye darf natürlich der traditionelle Dorfrundkurs in Sulzdorf, der sogenannte „Sulzdorfring“ nicht fehlen. Drei Autos, gestartet im 10 Sekundentakt zeitgleich auf der Strecke und dann geht es dreimal 830 Meter mitten durch Sulzdorf vor jährlich Tausenden von Fans.

Wie immer beginnt die Grabfeldrallye schon am Freitagabend. So beginnt am 5. Juli bereits ab 17 Uhr die Dokumentenabnahme und technische Abnahme der Rallyefahrzeuge im Rallyezelt. Dieses befindet sich wie immer auf dem Sportareal von Rot-Weiß Sulzdorf (Felsenkeller 11, 97528 Sulzdorf an der Lederhecke). Ab 17 Uhr dürfen am Freitag auch die Wertungsprüfungen schon besichtigt werden. Aber es besteht kein Grund zur Sorge. Alle die erst Samstagmorgen anreisen, können all das auch noch im Samstag vor dem Start der Rallye erledigen. Die Rallye ist wie immer so ausgelegt, dass man am Samstag an- und abreisen kann. Der sportliche Teil der Grabfeldrallye beginnt am Samstag, den 6. Juli um 10 Uhr. Der Kult-Zuschauerrundkurs in Sulzdorf startet um 16 Uhr und die berühmt-berüchtigte Siegerehrung im großen Rallyezelt ist für 22:30 Uhr angesetzt.

Neben dem Teilnehmerfeld auf Bestzeit werden auch die original Slowly-Sideways im Grabfeld wieder mit dabei sein. Wie immer fahren die Leute Rund um Reinhard Klein bei der Grabfeldrallye vorneweg. Anschließend folgt ein Demofeld für Teilnehmer, die ebenfalls ohne Zeitnahme und Wertung an der Grabfeldrallye teilnehmen wollen. Unmittelbar danach folgt die Bestzeitrallye, bevor zum jeweils bereits dritten Mal auch wieder die RSC-Juniorrallye und die RSC-Gleichmäßigkeitsrallye folgen.

Die RSC-Gleichmäßigkeitsrallye sollte dabei aber keinesfalls mit einer Retro- oder Histo-Rallye verwechseln sollte. Zum einen, weil die vorgegebenen Durchschnittgeschwindigkeiten höher und deutlich attraktiver sind, unterschieden nach den Schnittgruppen „touristisch“ (60 bis 70 km/h im Schnitt) und „sportlich“ (70 bis 80 km/h im Schnitt), zum anderen, da es auf allen Prüfungen zusätzlich auch immer geheime Messstellen gibt, die voll ins Ergebnis mit einfließen. Eine Baujahrbeschränkung für die Fahrzeuge der RSC-Gleichmäßigkeitsrallye gibt obendrein im RSC e. V. nicht.
Die RSC-Juniorrallye ist speziell für Neueinsteiger in den Sport oder für Teams mit kleinem Budget konzipiert. Dort wird mit technisch sehr seriennahen Fahrzeugen bis maximal 150 PS gefahren und die Wertungsstrecke beinhaltet 35 WP-km auf Bestzeit.

Das Nenngeld beginnt bei preiswerten 250 Euro. Das für die Juniorrallye bei 125 Euro. Dazu kommen pro Person 15,- Euro für die Tageslizenz des RSC e. V. Über diese RSC-Lizenzen wird ein umfangreiches Versicherungspaket für alle Teilnehmer abgeschlossen. Jeder Teilnehmer benötigt zwingend eine RSC-Fahrerlizenz, auch diejenigen, welche bereits Lizenzinhaber eines anderen Motorsportverbandes sind. Um dem Datenschutz in vollem Umfang Rechnung zu tragen, wird wie immer eine kostenfreie Anonymisierung der personenbezogenen Daten für die Teilnehmer angeboten. Ein Start unter einem Pseudonym ist somit für alle Teilnehmer ohne zusätzliche Kosten für dieses Pseudonym möglich.

Neben dem rund um die Uhr von Freitagmittag bis Sonntagmittag geöffneten Festzelt, stellt der Veranstalter wieder großzügigen Campingflächen und Parkmöglichkeiten für Zuschauer, Teilnehmer und Helfer zur Verfügung. Alles befindet sich nur unweit von 3 der 4 verschiedenen Wertungsprüfungen, die von dort bequem zu Fuß erreichbar sind, genauso wie die Servicezone auch. „Den ganzen Tag Rallye schauen und dafür keinen Meter selbst fahren zu müssen, ist doch für viele Fans und Zuschauer doch geradezu ein paradiesischer Zustand.“, so die Grabfelder.

Als Service für die Teilnehmer sind nicht nur die Prüfungen perfekt ausgepfeilt, sondern auch die Rückführungen für die Besichtigung vom Ziel einer WP zurück an den Start derselben.
Ob Zuschauer oder die Familien der Teilnehmer, für alle ist wieder bestens gesorgt. Die ganztägige Verpflegung im Rallyezelt, eine Hüpfburg für die Kleinen direkt vor dem Zelt sowie aufwendig ausgeschilderte Zuschauerpunkte mit Bewirtung an allen Wertungsprüfungen, bieten auch für sie einen kurzweiligen und angenehmen Rallyetag.
Dieser Rallyetag endet traditionell mit der legendären Siegerehrung mit der anschließenden Rallyeparty bis in die Morgenstunden. Ein Taxidienst sorgt die ganze Nacht lang dafür, dass alle wohlbehalten und sicher in ihre Unterkünfte kommen – getreu dem Motto: „Don´t drink and drive“. Mit einem gemeinsamen Rallyefrühstück am Sonntagvormittag klingt eine ereignisreiche und schöne Grabfeldrallye alljährlich gemütlich aus.
- Nennbeginn 02.06. 0:00 Uhr/ Nennschluß 30.06. 18:00 Uhr
- Prädikate/Wertungen: Rallye Supercup Deutschland, Regionalpokal Oberfranken, Mittelhessen-Cup, Nordost-Oberfranken-Pokal, Fränkische Rallyemeisterschaft, Thüringer Rallyemeisterschaft
- Gesamtstrecke 151 km/ davon 7 WP's (ca. 80% Festbelag/ 20% Schotter)

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