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Nachbericht

Er bleibt der König der Weinberge: Marijan Griebel gewann am Sonntag die Rallye ADAC Mittelrhein zum vierten Mal in Folge und bleibt damit in seinem Wohnzimmer ungeschlagen. Der Hahnweiler übernahm gemeinsam mit Co-Pilotin Ella Kremer in der zweiten von 16 Wertungsprüfungen die Führung und gab sie bis zum Schluss nicht mehr ab. Konstant schnell und taktisch clever steuerte der aktuelle Deutsche Meister den Škoda Fabia RS Rally2 über die Weinberge und kontrollierte von der Spitze aus das Geschehen. „Die Rallye ist eine der anspruchsvollsten auf der Tour, das wechselhafte Wetter am Samstag hat die Sache nicht leichter gemacht. Schade, dass meine Konkurrenten Julius und Philip Pech hatten. Ich habe deshalb in erster Linie Risikomanagement betrieben, da leidet der Spaß-Faktor natürlich ein wenig. Aber es geht um den Titel, da man muss die Angriffslust hinten anstellen. Für uns war es mit dem Sieg auf der Power Stage ein perfektes Wochenende“, freute sich der 36-Jährige, der nach seinem dritten Saisonsieg in Folge die Tabellenführung in der Deutschen Rallye-Meisterschaft übernahm.


Foto: ADAC Motorsport

Während die bisherigen Tabellenführer Griebel/Becker (Toyota GR Yaris Rally2) früh ausschieden und die Gesamtdritten Julius Tannert und Pirmin Winklhofer im Škoda Fabia RS Rally2 nach einem Dreher weit zurückfielen, nutze Albert von Thurn und Taxis die Gunst der Stunde. Der 42-Jährige trumpfte mit Beifahrerin Jara Hain in den Weinbergen auf und sicherte sich mit einem Rückstand von 13,8 Sekunden Platz zwei. „Es ist ein Riesenerfolg, beim einzigen Start in Deutschland mit Rang zwei das beste Ergebnis des Jahres zu erzielen. Mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht, in der Heimat bei dieser einmaligen Rallye mitzufahren. Ich mag diese Mischbedingungen, allerdings sind wir einmal im Acker gelandet, zum Glück aber wieder auf die Strecke zurückgekommen“, erklärte Albert von Thurn und Taxis. Dessen Markenkollegen Filip Kohn/Ross Whittock komplettierten nach einer starken Vorstellung das Podium auf Platz drei.


Foto: ADAC Motorsport

Armin Kremer und Jenny Lerch gewannen im Toyota GR Yaris Rally2 die DRM2 Masters. „Es war eine tolle Veranstaltung. Wir konnten leider nicht immer die volle Leistung des Autos abrufen, aber die Weinberge erfordern auch eine ganz besondere Art des Fahrens. Von daher sind wir zufrieden“, sagte Armin Kremer. Das Fahrer-Duo Dennis Rostek und Stefan Kopzcyk musste im Škoda Fabia RS Rally2 die erste Niederlage in der Sonderwertung hinnehmen. Dennis Rostek: „Diese Rallye gehört eigentlich zu meinen Lieblings-Events, leider bin ich nie so richtig reingekommen. Am Samstagmorgen haben wir uns gleich zu Beginn gedreht, am Sonntag gab es massive Bremsprobleme. Zwischendurch war die Performance da, aber es fehlte an Konstanz.“


Foto: ADAC Motorsport

Dagegen wurden Carsten Mohe und Co-Pilotin Andrea Lieber in der DRM3-Kategorie ihrer Favoritenstellung gerecht. Das Team aus Crottendorf lag im Renault Clio Rally3 von Beginn an in Führung und ließ der Konkurrenz an beiden Tagen keine Chance. „Die Rallye ist sehr anspruchsvoll. Schnelle und langsame Passagen wechseln sich ab, mal fährt man über Asphalt, dann über Schlamm oder Schotter. Wir hatten einen Ausritt in den Weinbergen, konnten die verlorene Zeit jedoch wieder aufholen. Ich war das erste Mal hier, und neben den tollen WPs hat mir die schöne Landschaft sehr gefallen“, verriet Co-Pilotin Andrea Lieber. Mit einem Rückstand von über zwei Minuten belegte die niederländische Kombination René Jeths/Chris Aaltink (Renault Clio Rally3) Rang zwei, ihre Landsleute und Markenkollegen Willem Wouter Overbeek und Joyce Ruiter wurden Dritter.

Den Klassensieg in der DRM4 machten Timo Schulz und Pascal Raabe im Opel Corsa Rally4 klar. Das Fahrer-Duo hatte sich in der ersten WP an die Spitze gesetzt und baute den Vorsprung zur Konkurrenz kontinuierlich aus. „Nach zwei Jahren Europameisterschaft war das unser erster Auftritt mit einem Rally4-Fahrzeug in Deutschland. Wir wollten ein Ausrufezeichen setzen - und mit über zwei Minuten Vorsprung ist uns das auch gelungen. Von Beginn lief alles perfekt, nur bei der Reifenwahl hatten wir bei den wechselhaften Bedingungen fast immer das Falsche unter dem Auto“, so Timo Schulz. Die schnellen Dänen Lasse Karlshøj und Isabell Kvick fuhren im Peugeot 208 Rally4 auf Position zwei, Max Schumann und Ann Felke Renault holten sich im Renault Clio Rally4 den dritten Rang. Bei den DRM Classic feierten Walter Gromöller und René Meier im Opel Ascona 400 den vierten Sieg in Folge, Andreas Dahms und Paul Schubert erkämpften sich im Porsche 911 Rang zwei.

Zeitplan - Tijdschema

WP / SS Name der Prüfung Länge in km Start 1.Fzg. Details
Samstag 02.08.2025
WP 1 Bergweiler A1 4,47 km 10:31 Uhr
WP 2 Bergweiler B1 4,56 km 10:42 Uhr
WP 3 Dhrontal 1 11,88 km 11:18 Uhr
WP 4 Trittenheim 1 20,05 km 11:54 Uhr
WP 5 Bergweiler A2 4,47 km 13:57 Uhr
WP 6 Bergweiler B2 4,56 km 14:08 Uhr
WP 7 Dhrontal 2 11,88 km 14:44 Uhr
WP 8 Trittenheim 2 20,05 km 15:20 Uhr
WP 9 Bergweiler A3 4,47 km 17:28 Uhr
WP 10 Bergweiler B3 4,56 km 17:39 Uhr
WP 11 Dhrontal 3 11,88 km 18:15 Uhr
WP 12 Trittenheim 3 20,05 km 18:51 Uhr
Sonntag 03.08.2025
WP 13 Gipperath 1 10,10 km 09:41 Uhr
WP 14 Vulkaneifel 1 11,26 km 10:15 Uhr
WP 15 Gipperath 2 10,10 km 13:11 Uhr
WP 16 Vulkaneifel 2 11,26 km 13:45 Uhr Powerstage
Gesamt WP-km: 165,60 ;   Ziel Föhren, IT-Haus 1.Fzg. 14:40 Uhr

Vorbericht

Mit absoluter Spitzenklasse in die Weinberge: Die Deutsche Rallye-Meisterschaft meldet sich bei der vierten ADAC Rallye Mittelrhein (2./3. August) eindrucksvoll aus der Sommerpause zurück und setzt in der Topklasse RC2 direkt ein Ausrufezeichen. Dort gehen 24 leistungsstarke Rallyeboliden mit Siegpotenzial an den Start – so viele wie bisher noch nie. Neben den besten deutschen Fahrern gehen bei den insgesamt 89 Teams auch Piloten aus den Niederlanden, Tschechien, Dänemark, Schweden und Österreich auf Zeitenjagd. Die Rallye ADAC Mittelrhein zählt unter anderem als offizieller Lauf zur niederländischen und luxemburgischen Meisterschaft.


Foto: ADAC Motorsport

Spitzenreiter Philip Geipel und seine Co-Pilotin Katrin Becker (Toyota GR Yaris Rally2) sind 2024 bei der Rallye ADAC Mittelrhein mit einem Getriebeschaden ausgefallen. In diesem Jahr will man punkten. „In den Weinbergen ist Erfahrung alles, man muss die Strecken kennen. Auf uns wartet ein sehr starkes Teilnehmerfeld, wir müssen durchkommen und ordentlich Punkte sammeln”, so die Devise des Plaueners. Favorit auf den Sieg ist der Tabellenzweite und Lokalmatador Marijan Griebel. Der Hahnweiler hat an der Mosel schon dreimal gewonnen und geht mit Ella Kremer im Škoda Fabia RS Rally2 voller Selbstbewusstsein an den Start. „Ich kann die Favoritenrolle nicht abstreiten”, erklärt der aktuelle Deutsche Meister, „aber es ist jedes Mal ein hartes Stück Arbeit und der Erfolg ist kein Selbstläufer. Ich bin vor gut zwei Wochen bei der Rallye Luxemburg gestartet, die ich fünfmal gewonnen habe. Diesmal wurde ich Zweiter. Daran sieht man, dass nichts von selbst geht.” Hinter Griebel folgt sein Markenkollege Julius Tannert auf Rang drei. Der Zwickauer wartet noch auf den ersten Saisonsieg. Ein Erfolg in den Weinbergen zusammen mit Co-Pilot Pirmin Winklhofer wäre der perfekte Zeitpunkt dafür.

Bei den DRM2 Masters liegen Dennis Rostek und Stefan Kopczyk im Škoda Fabia RS Rally2 vorn und sind erste Siegkandidaten an der Mosel. Einen Ausrutscher darf sich das Fahrer-Duo jedoch nicht erlauben, denn die Škoda-Kollegen Daniel Rexhausen und Nico Otterbach liegen in Schlagdistanz. Carsten Mohe und Beifahrerin Andrea Lieber (Renault Clio Rally3) wollen ihre Führung in der DRM3-Wertung verteidigen. Schärfste Konkurrenten sind ihre Markenkollegen Willem Wouter Overbeek und Joyce Ruiter aus den Niederlanden.


Foto: ADAC Motorsport

Jonas Ertz ist in den Weinbergen zu Hause. Der DRM4-Spitzenreiter kommt aus dem gut 30 Minuten entfernten Morbach und freut sich mit Co-Pilotin Maresa Lade auf sein Heimspiel: „Es ist immer etwas Besonderes, vor den heimischen Fans zu fahren. Ich habe allerdings seit dem letzten DRM-Stopp nicht mehr im Opel Corsa gesessen. Deshalb ist für uns der Shake Down am Freitag sehr wichtig, um wieder reinzukommen und unsere Führung zu verteidigen”, sagt Jonas Ertz. Colin Dünker und Jonas Decker setzen im Ford Fiesta Rally4 voll auf Attacke und wollen mit einem Sieg den Abstand zur Spitze verringern. Colin Dünker: „Wir hatten bei einem Test vor kurzem leider einen Unfall, haben das Auto aber reparieren können. Im vergangenen Jahr wurden wir am Mittelrhein Dritter, haben also Weinberg-Erfahrung wie unsere Konkurrenten allerdings auch. Diesmal soll es auf dem Podium weiter nach oben gehen.”

Für die DRM Nationals ist die Rallye ADAC Mittelrhein ein Härtetest. Tarek Hamadeh-Spaniol geht mit Beifahrer Henry Wichura im Citroën C2 Challenge jedoch optimistisch an den Start. „Ich hatte in der langen Pause Sehnsucht und freue mich, dass es endlich wieder losgeht. Diese Rallye hat eine einmalige Charakteristik, ist aber für unsere Fahrzeuge wahnsinnig anspruchsvoll. Wir haben 2024 unsere Klasse NC4 das erste Mal gewonnen, das würden wir gerne wiederholen”, hofft der Tabellenführer der Breitensportserie.

Mit einem hauchdünnen Rückstand von 0,24 Punkten folgt Walter Gromöller auf Platz zwei. Der Routinier, der zusammen mit René Meier im Opel Ascona 400 die DRM Classic souverän anführt, kennt jedoch die Tücken der Berg- und Talbahn an der Mosel. „Wir werden zunächst schauen, was die Konkurrenz macht und dann entscheiden, mit wie viel Prozent wir angreifen. Man muss dosiert fahren und kann nicht auf Biegen und Brechen alles wagen. Das klappt nie. Wenn wir unsere Klasse NC2 gewinnen, bin ich zufrieden. Sollte die Gesamtführung herausspringen, umso besser”, so der Opel-Fahrer.

Die Rallye ADAC Mittelrhein wird traditionell am Wochenende ausgetragen und beginnt am Samstag, 2. August, um 10 Uhr auf der Startrampe im IRT Föhren. Es folgen zwölf harte Wertungsprüfungen, darunter der Ritt durch die Weinberge, bei dem schon eine Vorentscheidung fallen kann. Nicht einsehbare Kuppen, schwierige Abzweige oder Mauerbegrenzungen haben in der Vergangenheit immer wieder ihren Tribut im Teilnehmerfeld gefordert. Um 19.23 Uhr ist die erste Etappe an der Mosel beendet. Am Sonntag müssen ab 9:41 Uhr die finalen vier WPs absolviert werden. Nach über 165 Wertungskilometern endet die Rallye ADAC Mittelrhein um 14:40 Uhr mit der Siegerehrung am IT-Haus Föhren.
- Nennschluß 19.07. 24:00 Uhr
- Prädikate/Wertungen: Deutsche Rallye-Meisterschaft (DRM, DRM 2 Masters, DRM 3, DRM 4, DRM Classic, DRM Nationals, DRM 2 Trophy), Dutch Open Rally Championship (ONRK), Championnat du Luxembourg des Rallyes, Youngtimer Rallye Trophy, Euro Rallye Trophée
- Gesamtstrecke 556,94 km/ davon 16 WP's 165,78 km (A-161,38/S-4,40)

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